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Achtung vor Fakeshops: So schützt du dich beim Online-Shopping

Hast du schon mal etwas online bestellt und die Ware nie erhalten? Oder hattest du plötzlich seltsame Abbuchungen auf deiner Kreditkarte? Dann bist du vielleicht auf einen Fakeshop reingefallen. Fakeshops sind betrügerische Online-Shops, die nur darauf abzielen, dir dein Geld oder deine Daten abzunehmen. Sie sind oft schwer zu erkennen, weil sie wie echte Shops aussehen. Wir zeigen dir, wie man einen Fakeshop erkennen kann und stellen den Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen vor, der dabei helfen kann.

Warum ist es wichtig, Fakeshops zu erkennen?

Fakeshops sind ein großes Problem. Sie locken mit supergünstigen Preisen, aber am Ende bekommst du entweder gar nichts oder minderwertige Ware. Oder schlimmer noch: Oft nutzen die Betrüger deine Kreditkartendaten oder andere persönliche Informationen missbräuchlich und verkaufen diese Daten weiter. Die Zahl der Beschwerden über Fakeshops bei den Verbraucherzentralen steigt ständig. 2023 gab es bei den Verbraucherzentralen bundesweit über 6.900 Beschwerden, das ist fast sechsmal mehr als noch 2020! Die Erscheinungsformen sind sehr unterschiedlich: Mal werden die Websites bekannter Onlineshops kopiert, aber oft werden neue Websites für erfundene Shops angelegt.

Wie du Fakeshops erkennen kannst

Es gibt einige Merkmale, die darauf hinweisen können, dass ein Online-Shop ein Fakeshop ist:

  1. Zu gute Preise: Wenn die Angebote viel günstiger sind als anderswo, solltest du misstrauisch sein.

  2. Merkwürdige Domainnamen: Stimmt die Domain (der namensgebende Teil der Internetadresse) mit dem Namen des Shops überein? Werden ungewöhnliche Endungen wie „.de.com“ verwendet, die auf eine deutsche Seite hindeuten, aber dann doch eine internationale Endung nutzen?

  3. Kein Impressum: Seriöse Shops haben immer ein Impressum mit Kontaktinformationen der Verantwortlichen und ihrer Handelsregisternummer, denn diese Angaben sind für Anbieter verpflichtend.

  4. Seltsame Bezahlmethoden: Wenn am Ende des Bestellprozesses nur unsichere Bezahlmethoden wie Überweisung angeboten werden (z.B. Vorkasse), oder andere als vorher angegeben, ist Vorsicht geboten.

  5. Kein HTTPS: Achte darauf, dass die Adresse des Shops mit "https://" beginnt. Das „s“ steht für „secure“ und zeigt, dass die Verbindung verschlüsselt ist, was zumindest für erhöhte Sicherheit und Seriosität spricht.

Andere Merkmale sind nicht immer leicht zu erkennen. Genau hier kommt der Fakeshop-Finder ins Spiel: Mit ihm kannst du kostenlos und schnell eine Einschätzung für einen Onlineshop einholen.

Hier kannst du die wichtigsten Punkte als Infografik herunterladen

Wie funktioniert der Fakeshop-Finder?

Der Fakeshop-Finder, ein Angebot der Verbraucherzentrale NRW e.V., ist ein kostenloses Online-Tool der Verbraucherzentrale NRW. Er prüft, ob ein Shop typische Merkmale eines unseriösen Anbieters aufweist. So funktioniert’s:

  1. Adresse eingeben: Du gibst die Internetadresse des Shops unter www.fakeshop-finder.de ein.

  2. Analyse abwarten: Eine künstliche Intelligenz (KI) überprüft die Seite. Dabei wird die Seite nach bekannten Fakeshop-Merkmalen gescannt und es wird geschaut, ob die Seite auf seriösen Fakeshop-Listen steht. Das dauert nur wenige Sekunden.

  3. Ergebnis erhalten: Du erhältst eine Einschätzung in Ampelfarben:

  • Rot: Eindeutige Warnung, hier besser nicht bestellen.
  • Gelb: Hier solltest du nochmal genau hinschauen.
  • Grün: Alles in Ordnung, hier hat der Fakeshop-Finder keine Anzeichen für einen Fakeshop gefunden.

Die Datenbank des Fakeshop-Finders wächst ständig, jeden Monat kommen mehr als 1.000 neue Fakeshops hinzu. Bislang sind schon mehr als 60.000 erkannte Fakeshops darin gespeichert – allein aus dem deutschsprachigen Raum. Das Tool ist sehr benutzungsfreundlich und kann dir helfen zu entscheiden, ob ein Shop vertrauenswürdig ist. Die Verbraucherzentrale NRW und das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützen dieses Projekt.

Erweitere dein Wissen mit dem #DigitalCheckNRW

Tipps für sicheres Online-Shopping

Neben dem Fakeshop-Finder kannst du noch weitere Dinge beachten, um sicher online einzukaufen:

  • Lies Bewertungen: Schau dir die Kundenbewertungen an, aber sei vorsichtig bei zu vielen, überschwänglich positiven Bewertungen, denn diese könnten möglicherweise gefälscht sein.
  • Achte auf Gütesiegel: Zertifizierungen wie „Trusted Shop“ können auf seriöse Shops hinweisen, allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch dieses Siegel kopiert oder gefälscht wurde. Wenn das Siegel nicht anklickbar ist, deutet es auf eine Fälschung hin.
  • Nutze sichere Zahlungsmethoden: Bevorzugt Kreditkarte oder PayPal, da diese oft Käuferschutz bieten und keine direkte Angabe der Bankverbindung benötigen.
  • Prüfe die URL: Vergewissere dich, dass du auf der richtigen Seite bist, die URL auf den korrekten Shop hinweist und du nicht auf eine Drittseite umgeleitet worden bist.
  • Sei misstrauisch bei Druck: Wenn dich ein Shop stark unter Druck setzt, sofort zu kaufen, solltest du skeptisch sein.

So kannst du Fakeshops im Nachhinein erkennen

Manchmal muss es einfach schnell gehen, die Bestellung wird zügig zusammen geklickt und nach dem Online-Einkauf kommen dann aber doch Zweifel an der Seriosität des Shops. Auch nach der Bestellung gibt es ein paar Kriterien, auf die du achten kannst:

  • Merkwürdige E-Mail-Adressen: Seriöse Anbieter verwenden für die Unternehmenskommunikation seriöse Mailadressen. Eine Bestellbestätigung von einer zusammengewürfelten Mailadresse (z.B. susanne88a7667k@web.de) bietet somit einen Anhaltspunkt für einen unseriösen oder gefälschten Shop.
  • Fehlende Bestellbestätigung: Wenn du gar keine Bestellbestätigung per E-Mail erhalten hast, solltest du wachsam werden. Das kann zwar auch in seriösen Shops mal passieren, aber es schadet nicht nachzuhaken.
  • Unerwartete Abbuchung: Stelle sicher, dass der korrekte Betrag für deine Bestellung abgebucht wird und keine versteckten Kosten auf dich zukommen.

Auch wenn die Kontrolle eines Shops ein paar Rechercheschritte benötigt, ist es wichtig, dass du auf Nummer sicher gehst. Solltest du tatsächlich in einem Fakeshop bestellt haben, kann es eventuell schwierig sein, dein Geld zurückzubekommen. So kann es beispielsweise sein, dass die Betreiber eines Fakeshops es schaffen, sich bei den kooperierenden Bezahldienstleistern (z.B. bei Klarna) als seriös zu verifizieren und die Rückerstattung des Geldes dadurch länger dauert. Eine Strafanzeige bei der Polizei solltest du in jedem Fall stellen, auch wenn diese häufig erfolglos bleibt. Wenn du mittels Kreditkarte gezahlt hast und das Gefühl hast, auf einen Fakeshop hereingefallen zu sein, solltest du auch deine Kreditkarte bei deiner Bank sperren lassen. So verhinderst du, dass Betrüger deine Kreditkarte nutzen können oder dir noch mehr Geld abbuchen.

Wenn du mehr zum Thema wissen willst, schau auf www.fakeshop-finder.de vorbei. Dort gibt es auch viele nützliche Tipps und Informationen rund um das Thema Fakeshops.

Weiteres nützliches Wissen gibt es im #DigitalCheckNRW

Dieser Text ist in Kooperation mit Oliver Havlat entstanden. Oliver Havlat leitet das Projekt "Fakeshop-Finder" bei der Verbraucherzentrale NRW.

 

Stand: 21.08.2024