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Das ist der #DigitalCheckNRW

Der #DigitalCheckNRW ist ein Herzensprojekt der Landesregierung in NRW. Ziel ist es, digitale Teilhabe für alle Bürger*innen zu ermöglichen.

Über den Check könnt Ihr eure eigene Medienkompetenz prüfen und durch passendes Weiterbildungsangebot noch vorhandene Lücken schließen.

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Digital Wellbeing – Mit einfachen Schritten zu mehr Medienbalance

Ach noch eben schnell dieses eine letzte TikTok-Video anschauen... Noch eine letzte Runde das Lieblingsspiel spielen… Noch ein letztes Mal scrollen, swipen, liken... Und zack! Schon ist's wieder zwei Stunden später. Kennst du? Wer nicht!

In unserer heutigen digitalisierten Welt, in der Smartphone, Tablet & Co. unsere ständigen Begleiter sind, ist die Sogkraft des Digitalen schier unendlich groß. Erfahre, warum Digital Wellbeing – dt. digitales Wohlbefinden –  so wichtig ist und wie du achtsamer mit deiner eigenen Mediennutzung umgehen kannst.

1. Was ist Digital Wellbeing?

Digital Wellbeing bezieht sich auf den bewussten und gesunden Umgang mit digitalen Medien. Es umfasst die Fähigkeit, digitale Medienkompetenz zu entwickeln und zu nutzen, um unser Wohlbefinden in der digitalen Welt zu fördern. Dabei ist es wichtig, sich des Einflusses der digitalen Welt auf unser Wohlbefinden bewusst zu sein und Strategien anzuwenden, um negative Auswirkungen zu minimieren. Ein bewusster Umgang mit digitalen Medien ist von großer Bedeutung für unsere psychische Gesundheit und Lebensqualität.

Übermäßiger Gebrauch von sozialen Medien oder exzessives Multitasking können stressbedingte Symptome wie Schlafstörungen oder Angstzustände verstärken. Hinzu kommen mögliche Konfrontationen mit Cybermobbing, Hass im Netz oder Fake News. Daher solltest du einen bewussten Umgang mit deinen digitalen Gewohnheiten pflegen: Zeitlimits setzen, regelmäßige Pausen einlegen und Momente ohne Bildschirmaktivität schaffen. Auch indem du deine Aufmerksamkeit bewusst auf den Moment lenkst und dich von der ständigen Erreichbarkeit entkoppelst, kannst du dein digitales Wohlbefinden verbessern.

2. Warum ist Digital Wellbeing wichtig?

Die Digitalisierung hat unser Leben in vielerlei Hinsicht umgekrempelt und uns mitten in eine Zeit katapultiert, in der Konnektivität und Informationen ständige Begleiter sind. Obwohl die Technologie zweifelsohne eine Fülle von Vorzügen mit sich bringt, tauchen auch diverse Herausforderungen auf, die sich auf unser körperliches, emotionales und geistiges Wohlbefinden niederschlagen können.

Beim Digital Wellbeing geht es darum, eine ausgewogene Balance zwischen dem Einsatz digitaler Technologien und unseren individuellen Bedürfnissen zu finden. Die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Smartphones, sozialen Medien & Co. kann uns unbewusst von der analogen Welt entfremden lassen. Dies wiederum kann negative Folgen für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, unsere Produktivität und unser seelisches Wohlbefinden haben.

Ein anderer wichtiger Gesichtspunkt betrifft die schier endlose Informationsflut, der wir täglich ausgesetzt sind. Das unaufhörliche Scrollen durch Nachrichtenfeeds und die permanente Bereitstellung von Informationen können zu Überlastung und Stress führen. Unsere Fähigkeit zur Konzentration und zur fokussierten Arbeit kann darunter leiden, wenn wir nicht bewusst regelmäßige Pausen von der digitalen Welt einlegen.

Digitales Wohlbefinden tangiert natürlich auch die körperlichen Auswirkungen der Technologienutzung. Ausgedehnte Bildschirmnutzung kann zu Augenbelastung, Schlafproblemen und Haltungsschäden führen. Der ständige Drang, auf Benachrichtigungen zu reagieren, kann unsere Schlafqualität und damit unseren nächtlichen Erholungsprozess beeinträchtigen.
Zusammenfassend betrachtet erhält digitales Wohlbefinden seine Relevanz daraus, dass es uns befähigt, die Potenziale des digitalen Zeitalters zu nutzen, ohne dabei unsere Gesundheit und Lebensqualität zu gefährden. Es animiert uns dazu, eine verantwortungsvolle Beziehung zur Technologie zu pflegen und bewusste Entscheidungen hinsichtlich unserer digitalen Mediennnutzung zu treffen – zum Wohle eines ausbalancierten und erfüllten Lebens in der modernen Welt.

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3. Welche psychischen Auswirkungen hat ein zu hoher Konsum digitaler Inhalte?

Grundsätzlich ist die Nutzung digitaler Medien weder schädlich noch gefährlich, so lange sie maßvoll stattfindet, altersgerechte Inhalte konsumiert werden und die Menschen wissen, wie sie mit potenziellen Risiken umgehen können. Ein zu hoher Konsum digitaler Inhalte kann allerdings verschiedene negative Auswirkungen haben. Hier sind nur einige der möglichen Folgen:

  • Exzessive Nutzung: Ein übermäßiger Medienkonsum kann zu einer Abhängigkeit führen. Menschen können das Verlangen verspüren, ständig ihre digitalen Geräte zu nutzen und fühlen sich unruhig oder gereizt, wenn sie nicht online sein können. Dieses exzessive Nutzungsverhalten kann die Lebensqualität beeinträchtigen und zur Vernachlässigung anderer wichtiger Aktivitäten führen. Zu berücksichtigen ist dabei aber auch, dass Menschen unterschiedlich sind und es von Person zu Person stark variieren kann, was als übermäßiger Medienkonsum einzustufen ist.
  • Soziale Isolation: Ein zu hoher Konsum digitaler Inhalte kann zu sozialer Isolation führen. Menschen, die viel Zeit mit digitalen Medien verbringen, ziehen sich manchmal von sozialen Interaktionen in anderen Lebensbereichen zurück. Dies kann zu Gefühlen der Einsamkeit und des Alleinseins führen, auch wenn diese Menschen viele Kontakte und Beziehungen in der digitalen Welt, beispielsweise in sozialen Netzwerken, pflegen. Grundsätzlich sollte man jedoch vorsichtig damit sein, analoge und digitale Sozialkontakte miteinander zu vergleichen und die einen pauschal als besser, wichtiger oder gesünder zu bewerten als die anderen.
  • Schlafstörungen: Der vermehrte Gebrauch von digitalen Geräten vor dem Schlafengehen kann zu Schlafstörungen führen. Das blaue Licht, das von Bildschirmen abgestrahlt wird, kann den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus beeinträchtigen und zu Einschlafschwierigkeiten führen. Infolgedessen kann man sich tagsüber müde und unkonzentriert fühlen. Es ist daher ratsam, unmittelbar vor dem Schlafengehen auf die ausschweifende Nutzung von digitalen Geräten zu verzichten, um einen gesunden Schlaf zu fördern, oder zumindest auf Hilfsmittel wie Blaulichtfilter zurückzugreifen.
  • Ängste und vermindertes Selbstwertgefühl: Wenn Menschen sich in sozialen Medien ständig mit anderen vergleichen, kann das negative Folgen für ihr Selbstwertgefühl haben. Insbesondere bei jungen Menschen können dadurch Ängste entstehen, z.B. nicht ausreichend schön oder schlank zu sein und den Ansprüchen ihres Umfelds vermeintlich nicht zu genügen.  Darunter kann ihr emotionales Wohlbefinden stark leiden.

4. Wie kann ich mein digitales Wohlbefinden verbessern?

Reflektiere regelmäßig deine Mediennutzung, um ein Bewusstsein für dein Verhalten zu schaffen. Frage dich, ob die Zeit, die du online verbringst, deinen Werten entspricht und identifiziere problematische Gewohnheiten. So werden sich z.B. Zeiten oder Situationen herauskristallisieren, in denen du übermäßig viel Zeit online verbringst oder negativen Inhalten ausgesetzt bist. Sei dir der emotionalen und körperlichen Auswirkungen deiner Online-Aktivitäten bewusst und gönne dir Bildschirmpausen, um dich zu erholen. 

Es ist essentiell, auch Aktivitäten ohne digitale Geräte zu genießen. Klingt einfach, fällt aber dem einen oder der anderen dennoch manchmal schwer. Lies ein Buch, geh spazieren oder triff dich mit Freunden. Priorisiere deine Offline-Zeit und setze klare Grenzen für deine Internetnutzung. Überlege dir eine digitale Detox-Routine, wie z.B. eine zeitlich begrenzte Social-Media-Nutzung. Nimm dir bewusst Zeit für Aktivitäten wie Sport oder Treffen mit Freunden. 

5. Welche Apps und Einstellungen können unterstützen?

Um aktiv am eigenen digitalen Wohlbefinden zu arbeiten, steht dir eine Vielzahl von Apps und Einstellungen zur Verfügung, die dir dabei behilflich sein können, eine gesündere Beziehung zur Technologie zu entwickeln. Hier einige Empfehlungen:

  • Bildschirmzeitverfolgung und App-Limits: Fast alle gängigen Smartphone-Modelle verfügen über integrierte Funktionen, mit denen du deine Bildschirmzeit nachvollziehen kannst. So hast du jederzeit einen Überblick über die Zeit, die du mit den verschiedenen Apps verbringst. Darüber hinaus lassen sich oft Limits festlegen, um die Zeit in bestimmten Apps zu begrenzen. Diese „Helferlein“ unterstützen dich dabei, mit deiner Zeit bewusster umzugehen und die exzessive App-Nutzung einzuschränken.
  • Benachrichtigungsverwaltung: Die Flut von (Push-)Benachrichtigungen kann ablenken und deine Konzentration erheblich beeinträchtigen. Deaktiviere oder reduziere daher solche Benachrichtigungen für weniger dringliche Apps. So kannst du dich auf die Benachrichtigungen konzentrieren, die wirklich von Bedeutung sind, und dadurch Unterbrechungen minimieren.
  • Dunkler Modus: Der Dunkelmodus erfreut sich wachsender Beliebtheit, da er den Anteil von blauem Licht auf Bildschirmen reduziert. Diese Funktion kann dazu beitragen, die Belastung deiner Augen zu verringern und potenzielle Schlafstörungen zu minimieren, insbesondere wenn du deine Geräte abends verwendest.
  • Entspannungs- und Meditations-Apps: Es gibt zahlreiche Entspannungs- und Meditations-Apps, die dir z.B. geleitete Übungen, Atemtechniken, beruhigende Klänge o.Ä. bieten. All das kann dich dabei unterstützen, Stress abzubauen und deine innere Ruhe zu fördern.
  • Schlaftracking-Apps: Ein gesunder Schlaf ist von essenzieller Bedeutung für unser Wohlbefinden. Du kannst Apps nutzen, um deine Schlafgewohnheiten zu verfolgen und Erkenntnisse über deine Schlafqualität zu gewinnen. Auf diese Weise kannst du gesunde Schlafmuster etablieren und dein Wohlbefinden verbessern. Aber du solltest ehrlicherweise nur eine begrenzte Zeit davon Gebrauch machen, denn grundsätzlich ist es am besten, für einen gesunden Schlaf ohne jede App auszukommen.
  • Digital-Detox-Apps: Durch das Festlegen von Sperrzeiten kannst du den Zugriff auf bestimmte Apps während dieser Zeiträume einschränken. Dadurch gewinnst du die Möglichkeit zur Erholung und kannst dich anderen Aktivitäten widmen.
  • Aktivitätstracker: Den Alltag im Freien zu genießen und aktiv zu bleiben, ist von großer Bedeutung. Mithilfe von Aktivitätstracker-Apps kannst du deine Bewegung und körperliche Aktivitäten überwachen, um einen ausgewogenen Lebensstil zu fördern. Aber auch hier ist es wichtig, dass du eine entsprechende App reflektiert nutzt. Denn während Aktivitätstracker sehr wohl zur Bewegung motivieren können, können sie auf der anderen Seite eben auch mehr überwachen, als man vielleicht möchte.

All diese Apps und Einstellungsmöglichkeiten können wertvolle Werkzeuge sein, um dein digitales Wohlbefinden zu fördern. Durch eine maßvolle und bewusste Nutzung der Technologie und die Implementierung dieser Hilfsmittel kannst du positiven Einfluss auf dein physisches, emotionales und geistiges Wohlbefinden nehmen.