2. So kannst du dem Tracking (teilweise) entfliehen
Neben Cookies gibt es noch andere Tracking-Methoden. Mit diesen verfolgen Webseiten, was du online machst. GPS, Apps, IP-Adressen und digitale Fingerabdrücke sind weitere „Stellschrauben“ an denen du drehen kannst, um das Tracking zu minimieren oder zumindest zu erschweren. Auch wenn absolute Sicherheit und Anonymität nicht garantiert werden kann, gibt es hier dennoch einige empfehlenswerte Maßnahmen, die ohne großen Aufwand umsetzbar sind:
Cookies blockieren – Diese kleinen Datenpakete geben Webseitenbetreiber:innen Auskunft über ihre Besucher*innen. Du kannst in deinem Browser einstellen, ob Cookies gesetzt werden dürfen oder nicht. Besonders Cookies von Drittanbieter:innen solltest du blockieren, um deine Daten zu schützen. Aber Vorsicht: Ein komplettes Deaktivieren kann die Funktionalität einiger Webseiten einschränken. Und auch wenn die ,Do not track‘-Option verlockend klingt, bietet sie leider oft nur eine trügerische Sicherheit.
GPS blockieren? Auch das ist eine Überlegung wert! Obwohl GPS uns dabei hilft, schnell und einfach ortsbezogene Daten zu erhalten, ermöglicht es auch das Erstellen von Bewegungsprofilen. Daher überlege gut, ob und vor allem wenn ja, wann du deinem Browser oder deinen Apps den Zugriff auf deinen Standort erlaubst.
Vorsicht bei App-Berechtigungen: Viele Apps verlangen Berechtigungen, die für ihre Funktion nicht unbedingt notwendig sind. Ein kritischer Blick und das Ablehnen oder Beschränken von Berechtigungen können hier Wunder wirken, um dein digitales Selbst zu schützen.
Beim Blockieren von IP-Adressen kommen Anonymisierungstechniken ins Spiel, bei denen Internetseiten nicht direkt, sondern über andere Server aufgerufen werden. Doch auch hier gibt es Fallstricke und mögliche Sicherheitslücken, insbesondere wenn es um den Versand verschlüsselter Daten geht.
Und dann ist da noch der digitale Fingerabdruck, eine Kombination aus verschiedenen, eigentlich harmlosen Informationen, die dein Gerät eindeutig identifizieren können. Das kann schon die Kombination aus Bildschirmauflösung, installierten Schriftarten und Browser-Plugins sein. Auch hier bieten Skript-Blocker wie Ghostery oder NoScript, die du auf deinen Geräten installieren kannst, eine zusätzliche Schutzschicht.
Aber um es noch einmal deutlich zu sagen: Ein hundertprozentiger Schutz vor Tracking ist nach aktuellem Stand kaum möglich. Doch mit Virenscannern, bewusster Browser-Wahl und -Einstellung, konsequentem Löschen von Verlauf und Cookies, dem Ausschalten der Ortungsfunktion, kritischem Blick auf Skripte und App-Berechtigungen, sowie der sorgfältigen Wahl der Suchmaschine (interne Verlinkung) und eventuell der Nutzung eines vertrauenswürdigen VPN-Netzwerks kannst du dein digitales Ich effektiv schützen – vorausgesetzt, du gehst verantwortungsbewusst mit deinen Daten um.